Trotz Handicap zum Erfolg
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Rund zwölf Prozent der Studierenden an Schweizer Unis sind behindert oder chronisch krank. Im Studienalltag stossen sie auf zahlreiche Probleme – von der Suche nach einem Assistenten bis hin zu fehlenden Rampen auf dem Weg zum Hörsaal. Doch ihre Situation scheint sich nun endlich zu bessern.
Von: Alice Werner
Wie hoch die Zahl der Schweizer Studierenden mit Behinderung tatsächlich ist, weiss niemand ganz genau, denn die Deklaration einer Behinderung beziehungsweise einer chronischen Erkrankung bei der Online-Semestereinschreibung ist freiwillig. Im Herbstsemester 2008 haben an der Universität Zürich 133 Studierende ihre Behinderung angegeben – wie viele Betroffene sich aber nicht gemeldet haben, ist ungewiss. Eine exakte Prozentzahl zu eruieren ist auch deshalb schwer, da der Grad, ab dem eine körperliche oder psychische Beeinträchtigung als Behinderung einzustufen ist, individuell sehr unterschiedlich ausfallen kann. „Auch die Palette an chronischen Krankheiten ist sehr vielfältig“, sagt Olga Meier-Popa. Als Sprecherin der Beratungsstelle Studium und Behinderung der Universität Zürich ist Meier-Popa mit den Anliegen behinderter oder chronisch kranker Studierender betraut. „Unsere Dienste werden gut aufgenommen. In den letzten vier Monaten konnten wir 41 Studierenden helfen.“
Die Angebote reichen dabei von einer allgemeinen Beratung über die Vermittlung von Hilfsmitteln oder Assistenten bis hin zu einer individuellen Begleitung während des Studiums und einer Starthilfe beim Einstieg ins Berufsleben. „Wie sehr sich jemand helfen lässt, hängt von Persönlichkeit und physischer Verfassung ab“, meint Karen. „Da ist jeder anders gestrickt, das ist ja ganz normal. Jeder Mensch besitzt unterschiedliche Fähigkeiten, ist mehr oder weniger selbständig. Nur fällt dies, wenn man eine Behinderung hat, eben stärker ins Gewicht.“ Karen studiert im sechsten Semester Erziehungswissenschaften an der Uni Zürich und ist stark sehbehindert. Derzeit bereitet sie sich auf ihren Bachelor vor. Dabei hat sie zwei Möglichkeiten, sich die relevante Studienliteratur zugänglich zu machen: Entweder eine Kommilitonin spricht ihr auf Kassette, oder sie lädt sich den Stoff in elektronischer Form aus dem Internet herunter. „Eine Sprachausgabe am Computer liest mir dann den Lernstoff vor. Diese Möglichkeit ist mir lieber, da muss ich nicht ständig jemanden um einen Gefallen bitten.“ Eine wirkliche Freundin hat Karen an ihrer Hochschule noch nicht gefunden. |
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