Deutscher Bauboom: Ingenieure stark nachgefragt
Zahl der offenen Stellen im dritten Quartal übersteigt Marke von 70.000
Düsseldorf (pte032/07.11.2016/13:41) - Deutsche Ingenieure haben auf dem Arbeitsmarkt weiterhin gute Chancen. Dem im Auftrag des Vereins Deutscher Ingenieurehttp://vdi.de vom Institut der deutschen Wirtschaft erhobenen Ingenieurmonitor nach überschritt die monatsdurchschnittliche Zahl der offenen Stellen im dritten Quartal 2016 die Marke von 70.000 - ein Plus von 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Bau, Vermessung und Co
Während die Arbeitsmarktnachfrage in den Ingenieurberufen kontinuierlich steigt, sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ingenieure erneut. Sie lag für die vergangenen drei Monate mit monatsdurchschnittlich 26.800 Personen auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2014. Verglichen mit dem Vorjahresquartal bedeutet das einen Rückgang um fünf Prozent.
Wie im zweiten Quartal weisen erneut die Branche Bau, Vermessung und Gebäudetechnik sowie Architekten die meisten offenen Stellen auf (25.090). Hohen Ingenieurbedarf haben auch die Bereiche Maschinen- und Fahrzeugtechnik (15.610) sowie der Bereich Energie- und Elektrotechnik (14.300) gemeldet. Die steigende Nachfrage bei einer gleichzeitig niedrigen Zahl von Arbeitslosen in den Ingenieurberufen führt dazu, dass sich die Arbeitslosenquote auf konstant niedrigem Niveau von zwei Prozent bewegt und somit Vollbeschäftigung herrscht.
Unterkünfte für Flüchtlinge
Die hohe Nachfrage nach Ingenieuren im Baubereich dürfte zum Großteil auf den anhaltenden Bauboom in Deutschland zurückzuführen sein. In den ersten sieben Monaten 2016 wurde der Bau von insgesamt 213.600 Wohnungen genehmigt - ein Zuwachs von gut 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Laut dem Statistischen Bundesamt http://destatis.de ist dies der höchste Wert seit dem Jahr 2000. Haupttreiber der positiven Konjunktur in der Baubranche sind die anhaltend niedrigen Zinsen sowie die Unterbringungen von Flüchtlingen.
Ingenieure bleiben bundesweit gefragt. Mit Ausnahme von Baden-Württemberg stieg in allen Regionen die Engpassrelation. Das heißt, verglichen mit dem Vorjahresquartal waren pro arbeitslos gemeldeter Person mehr offene Stellen zu besetzen. Dieser Wert lag in nahezu allen Bundesländern deutlich über 2:1. Lediglich Sachsen und Berlin/Brandenburg lagen darunter. Dass nach wie vor deutliche regionale Unterschiede existieren, unterstreichen die Enden der Skala der Engpassrelation. Die Engpasskennziffer in Bayern lag mit einem Wert von 411 offenen Stellen zu 100 Arbeitslosen mehr als drei Mal so hoch wie in Berlin/Brandenburg (119), wobei Berlin/Brandenburg verglichen zum Vorjahresquartal den höchsten Anstieg verzeichnete.
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