Welcher Lerntyp bist du?
Ist dir schon mal aufgefallen, wie unterschiedlich die Handschriften deiner Freunde und Kommilitonen aussehen?
Frauen haben in der Regel eine schöne (und vor allem lesbare) Handschrift und neigen dazu, ihren Textmarker zu sehr zu beanspruchen. Das sieht dann für Männer manchmal aus wie Malen nach Zahlen statt eines Skripts für Buchführung.
Bei Männern hingegen geht die Handschrift oftmals ins hyroglyphenartige über. Die Handschriften sind unordentlich und farblos und die meisten lernen sowieso nur noch am Computer. Mit Onlineversionen und ganz ohne Handschriften werden da Druckkosten und Skriptpreise gespart
Von: Max
Der Grund für diese Unterschiede im Stil und in den Anwendungsmethoden von Lernmedien ist eigentlich ganz einfach und nicht unbedingt geschlechterbezogen - es gibt einfach verschiedene Lerntypen. Das wird dich vielleicht nicht überraschen. Du wusstest schon immer, wie deine Hefter und später auch Skripte auszusehen hatten, um optimale Lernerfolge zu erreichen. Vielleicht geht es dir aber auch wie mir – ich hatte mich immer ein bisschen gewundert, warum es einem leicht fällt für ein bestimmtes Fach zu lernen aber nicht für ein anderes.
Die Lösung für dieses Problem ist eigentlich ganz einfach. Du musst deine Unterlagen einfach deinem Lernstil entsprechend bearbeiten, wenn sie ihm nicht entsprechen. Doch zu welchem Lerntyp gehörst du? Um das herauszufinden, schaust du dir einfach die vier folgenden Typen an und überlegst, welcher am ehesten auf dich zutrifft:
Der visuelle Lerntyp:
Du lernst am besten, wenn der Lernstoff aufgeschrieben oder bildlich wiedergegeben wird? Diagramme, Mind Maps und Schaubilder helfen dir, dich an Sachverhalte leichter zu erinnern? Beim Schauen der Nachrichten im Fernsehen bleibt mehr hängen, als bei Radionachrichten? Dann bist du ein visueller Lerntyp. Du solltest deine Unterrichtsmaterialien bzw. deine Buchführung so gestalten, dass sie möglichst gut visuell zu verinnerlichen sind. Textmarker, ein Flipchart oder eine Tafel können dir helfen den Lernstoff leichter zu verarbeiten.
Ein weiterer Hinweis auf den visuellen Lerntyp können deine Hobbies sein. Photographie ist zum Beispiel ein Medium, das deutlich auf einen visuellen Typ hinweist.
Der auditive Lerntyp:
Der Versuch mit den Nachrichten funktioniert hier genau umgekehrt. Du merkst dir mehr bei Radionachrichten, als im Fernsehen? Lehrende mit einer starken, ausdrucksvollen Stimme sind dir am Liebsten? Du bist ein Fan von Hörspielen? Dann bist du ein auditiver Lerntyp. Für dich ist Lernen in der Gruppe sinnvoll, weil du anderen beim Erklären zuhören kannst. Auch wenn du selber erklärst, kannst du gut auswendig lernen. Sprachen kannst du mit Hilfe von Lern-CDs und Onlineportalen sehr gut aufnehmen. Deine ideale Lernumgebung ist ruhig, da dich Hintergrundgeräusche wie ein Fernseher oder Gespräche, die nichts mit dem Lernstoff zu tun haben, ablenken. Die farbliche Gestaltung deiner Unterlagen wäre hingegen reine Zeitverschwendung.
Du solltest beim Lernen den Stoff wie ein Gedicht aufsagen oder dir auf Band sprechen. Das klingt im ersten Moment seltsam und sieht für Aussenstehende sicher auch witzig aus ("Hallo, Selbstgespräch!") aber du wirst sehen, dass es hilft.
Der kommunikative Lerntyp:
In Gruppendiskussionen blühst du auf? Komplizierte Sachverhalte verstehst du besser, wenn du mit Kommilitonen darüber sprichst und alleine im Zimmer sitzen führt eher zu Depressionen als zu den 25 neuen Vokabeln für den Englischtest morgen? Dann bist du ziemlich wahrscheinlich ein Kommunikativer Lerntyp. Für dich sind Lerngruppen ideal um dich auszutauschen. Gruppenarbeit und Abfragen von neuem Lernstoff sind für dich die beste Vorbereitung. Versuch in deinem Bekanntenkreis in der Uni “Gleichgesinnte“ zu finden und bildet eine Lerngruppe. Tipps dazu findest du auch unten im Link „Wie lernst du am besten? Allein oder in der Gruppe?“.
Der motorische Lerntyp:
Du kannst einfach nicht still sitzen und dich konzentrieren? Du lässt dich schnell ablenken und verlierst das Interesse am Lernen? Beim Auswendiglernen im Zimmer fällt dir nur die letzte Party ein und auf dem Bett lernen führt unweigerlich zu einer kleinen “Ruhepause“.
Du hantierst in der Vorlesung ständig mit einem Stift rum? Dann bist du höchst wahrscheinlich ein motorischer Lerntyp. Für dich bedeutet Bewegung Lernerfolg. Selbst wenn du Gefahr läufst, wie ein Tiger im Käfig auszusehen - im Zimmer auf und ab gehen hilft dir, komplizierte Sachverhalte zu lernen. Deine Vokabeln zu nehmen und einfach loszuspazieren, frische Luft und aktiv sein, unterstützt deine kognitiven Fähigkeiten.
Achtung!
Eine blosse Reduktion des Lernerfolges auf die einzelnen Lerntypen ist natürlich nicht möglich. Zum einen beeinflussen viele verschiedene Faktoren die besten Lernerfolge und ausserdem lernen wir nie mit nur einem Sinn, es handelt sich vielmehr um eine Kombination. Den Unterrichtsstoff seinem eigenen Lernstil entsprechend zu verarbeiten ist aber bereits ein grosser Schritt in die richtige Richtung.
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