Bachelorarbeit - Wie finde ich ein Thema?
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Nun ist es soweit: Nach all den erfolgreich bestandenen Kursen steht deinem Abschluss jetzt nur noch die Abschlussarbeit im Weg. Doch über welches Thema möchtest du schreiben? Falls du dir diese Frage immernoch stellst und bei der Themenfindung nicht weiterkommst, empfehlen wir dir folgendermassen vorzugehen:
Von: Gary
1. Zuerst solltest du entscheiden, von welchem Professor du betreut werden möchtest. Das ist wichtig für die Note, denn manche Professoren haben den Ruf, gute Noten zu vergeben, während andere dafür bekannt sind, ihren Studenten schlechte Noten reinzudrücken. Eigentlich ist die Abschlussprüfung nicht der richtige Moment für Idealismus, aber wer dennoch meint, dass man sich den Betreuer nicht nach den Noten aussuchen sollte, sondern nach anderen Kriterien, sollte dies auch tun. Oft hat man das Glück, dass die nettesten Professoren in der Wahl deines Abschlussthemas flexibel sind.
2. Überlege, welches Themengebiet dich so sehr interessiert, dass du monatelang dafür Begeisterung aufbringen kannst. Es gibt nichts schlimmeres als sich nach einigen Wochen über das Thema zu langweilen! Mache dazu eine Brainwriting-Session, indem du alle Themen aufschreibst, die dich während des Studiums gepackt haben und ordne sie in eine Rangliste. Konzentriere dich ab jetzt nur noch auf die Top 3 und verwirf die anderen Themen.
3. Überlege nun, ob dich eine praktische oder empirische Arbeit interessiert oder ob du lieber mit Theorien arbeitest.
4. Finde als nächstes in Fachzeitschriften, im Internet und in Gesprächen mit deinem Professor heraus, welche Fragen gerade in den 3 Themengebieten, die du im Brainwriting gesammelt hast, “heiss” oder “in” sind. Ein Beispiel: Du interessierst dich für das Thema “Evolutionspsychologie” und findest in deiner Recherche heraus, dass es derzeit unter Wissenschaftlern eine heisse Debatte darüber gibt, ob sich irrationales Verhalten von Aktionären evolutionspsychologisch erklären lässt.
5. Schreibe darauffolgend je 10 Emails an Experten in diesen Feldern und frage sie, ob es eine Frage gibt, die sie gerne beantwortet hätten oder ob ihnen ein Thema in ihrem Gebiet einfallen würde, das als Bachelorarbeit geeignet wäre.
6. Trage nun alle Themenvorschläge zusammen und wähle das Thema aus, das dich am meisten anspricht. Es ist sinnvoll, die folgenden Kriterien anzuwenden:
Aufwand: Welche Daten müsstest du beschaffen? Welche Bücher und Artikel müsstest du lesen? Wie schwer ist es, an sie heranzukommen?
Relevanz: hättest du bei diesem Thema das Gefühl, in der Tat etwas zu erarbeiten, das jemanden interessieren könnte (und wenn es nur ein paar Fachexperten sind!)?
Lernpotential: Wieviel würdest du methodisch oder inhaltlich bei der Erstellung der Arbeit lernen, das später nützlich für dich sein könnte?
Schwierigkeitsgrad: Wähle kein Thema aus, das du nicht bewältigen kannst! Es wäre schade unnötig eine schlechte Note zu bekommen, weil du dich übernommen hast.
7. Bespreche nun deine Themenwahl mit deinem Betreuer. Falls er Änderungen vorschlägt, solltest du erst einmal gründlich darüber nachdenken. Falls du der Meinung bist, dass diese Änderungen Probleme verursachen würden, die dein Betreuer übersehen hat (dies kann vorkommen, denn du kennst dich möglicherweise in diesem Themengebiet jetzt schon besser aus als er). Hier kommt es darauf an, mit deinem Betreuer etwas auszuhandeln und nicht 1:1 das zu übernehmen, was er vorschlägt.
Vergiss nicht, dass dies womöglich deine letzte wissenschaftliche Arbeit ist - sie sollte also Spass machen, denn schliesslich möchtest du die Uni-Zeit in guter Erinnerung behalten.
Viel Erfolg!
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